Wie ihr ja mittlerweile bestimmt fast alle wisst, schläft der Mini Chef mit bei uns im Bett. Beziehungsweise sein Bett steht direkt neben unserem Bett (auf der gleichen Höhe) und somit haben wir eigentlich sehr viel Platz. Warum eigentlich? Trotz ausreichend Platz bevorzugt das Kind meine körperliche Nähe und liegt auch viel lieber in “unserem” Bett. Da ich diesen engen Kontakt ja liiieebe, nehme ich abgestorbene Körperteile (weil das Kind gerne auf meinem Arm liegt) und krampfartige Rückenschmerzen sehr gerne in Kauf und sauge diese nächtliche Nähe förmlich in mich auf. Und auch deswegen “eigentlich”, da der Mini Chef in seinem eigenen Bett eh keinen Platz zum Schlafen hat und ja quasi gezwungen ist, auf meiner Seite zu liegen. Denn…guckt euch bitte mal an was der kleine Mann immer alles mit ins Bett schleppt.

Und das MUSS auch alles mit. Ohne wenn und aber. Dazu muss ich sagen, dass der Mini Chef noch keine wirkliche Bindung zu einem Kuscheltier hat. Der einzige Buddy, der ganz weit oben zurzeit steht, ist Elmo. Alle anderen Kuschel- bzw. Stofftiere werden toleriert, ab und zu auch mal gedrückt, aber wenn sie jetzt nicht da wären, wäre das glaube ich auch nicht so schlimm für den Mini Chef. Ganz anders sieht es da mit Autos, Traktoren und anderen Gefährten aus. Die werden abgöttisch geliebt und halt auch mit ins Bett geschleppt. Und zwar ALLE! Bevor wir dann abends ins Bett gehen räume ich aber zumindest die größeren Modelle unters Bett. Man will ja schließlich nicht, dass sich nachts irgendeiner auf so ein hartes Plastikgefährt rollt. Muss ja nicht sein.

So zurück zum Thema warum ich ab und zu vor dem Bett liege. Der Mini Chef schläft zurzeit ja etwas unruhig. Normalerweise ist er ein sehr guter und tiefer Schläfer. Nichts hat ihn gestört. Wir konnten uns sogar abends im Bett unterhalten und er wurde nicht wach. Momentan ist das etwas anders und wir müssen relativ leise sein und vor allem leise ins Bett steigen, so dass er nicht wach wird.

So geschehen auch vorgestern Abend. Ich komme frohen Mutes aus dem Bad gestürmt mit der Vorfreude auf mein schon angewärmtes Bett. Ich öffne die Tür zum Schlafzimmer und es passiert: Der Mini Chef wird wach, setzt sich auf und guckt mich an. In solchen Momenten überlegt man als Mutter ja nicht. Nein! Man handelt! Was habe ich also getan? Ich habe mich auf den Boden geschmissen und mich halb unters Bett gerollt in der Hoffnung, dass mich der Mini Chef nicht entdeckt hat.

Dazu sollte ich wohl noch erwähnen, dass ich mich im Bad immer ausziehe und mir im Schlafzimmer dann meinen Schlafanzug anziehe. So und jetzt bitte Kopfkino an und Film ab: “Wie du willst Popcorn? Ok, Moment. Kommt gleich. Und du willst noch Eiskonfekt? Keen Problem. Bringe ich dir gleich.”

So dann sollte ich fairerweise auch noch erwähnen, dass mein Körper nicht mehr wie der einer Zwanzigjährigen aussieht. Hallo? Ich habe ein Kind zur Welt gebracht und gestillt. Noch Fragen?! So und jetzt bitte wieder Kopfkino an und Film ab: “Wie? Jetzt willste keen Popcorn mehr?! Dir ist der Appetit vergangen? Frechheit!”

Als ich da dann also so vor dem Bett rumlag dachte ich mir nur: “Zum Glück haben wir nen Teppich vorm Bett liegen, sonst hätte ich jetzt schon ne Lungenentzündung.” So nach gefühlten 10 Minuten Bodenkontakt hat sich der Mini Chef dann wieder hingelegt und weitergeschlafen. Puh noch mal Glück gehabt. Zwischendurch habe ich auch noch ein Streitgespräch mit den riesigen Staubwolken unterm Bett geführt. Die haben sich bei mir beschwert, dass sie so selten Besuch bekommen und nie einer vorbeischaut. Ich habe ihnen versprochen, dass ich mal ein paar Krümel vorbeischicke.

Jetzt fragste dich warum ich Staubwolken unterm Bett habe! Hallo!? Erstens bin ich Mutter. Das bedeutet, Dreck und Krümel müssen schnell entfernt werden. Sprich erstmal unters Bett oder unter die Couch damit. Da guckt ja eh keener hin. Und zweitens bin ich über 30. Da fällt Bücken schon etwas schwerer. Beziehungsweise bücken geht ja noch aber wieder hochkommen ist schwer.

Als ich da so auf dem Boden lag, hatte ich auch zwischenzeitlich versucht mir schon mal im Liegen den Schlafentzug anzuziehen. Und nein – das sah nicht hoch erotisch aus wie ich mir da so im Liegen die Hose überstreifte. Eher etwas krampfig. Aber wat willste machen.

So geschafft! Jetzt ufstehen und Babyphone und Kassettenrekorder ausmachen. Der lief nämlich noch vom abendlichen Hörspiel hören. Dazu muss man sagen, dass der Schalter in drei Positonen zu bewegen ist. An, Radio und aus. Normalerweise lässt sich der Schalter ohne Probleme in die “aus” Position schieben. Nicht so natürlich in dieser Nacht. Nein der Typ bleibt erstmal auf der Postion “Radio” stehen. Leider lief dann aber kein nächtliches Entspannungsprogramm mit Wassergeräuschen und Vogelgezwitscher, sondern wildes Rauschen, da die Antenne ja nicht ausgefahren war. Boah eh! Hektisches umgucken zum Kind. Jut! Schläft noch!

Jetzt also nur noch ins Bett schwingen und schlafen. Jaaaa….natürlich quietscht das Bett genau in dem Moment, als ich mich gerade Catwoman mäßig versuche, unter die Decke zu schleichen. Das kann doch wohl nicht wahr sein. Gleich kommt Guido Cantz durch die Schlafzimmer Tür und brüllt “Willkommen bei Verstehen Sie Spaß!”.

Nach noch mal 20 Quietschern seiten des Bettes (Notiz an mich selber: Wir BRAUCHEN unbedingt ein neues Bett), hatte ich es dann endlich geschafft und lag gemütlich eingekuschelt neben meinem schlafenden Kind. Und gerade als ich kurz vorm Wegnicken war, sagt der Mini Chef: “Mama Durst!”. Aha…alles umsonst. Kind ist wach!

Ich stelle also fest: Mit Kinderaugen betrachtet, versteh ich gar nicht warum Muddi morgens immer so geschafft ist und über Rückenschmerzen klagt? Wat macht die Nachts denn nur?