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Keine Eingewöhnung, strukturierter Tagesplan und alles auf´s Lernen ausgelegt {Unsere Erfahrungen im amerikanischen Kindergarten Teil 2}

Hallöchen!

Ich hatte es ja schon mehrfach angesprochen, dass es zu unseren Erfahrungen im amerikanischen Kindergarten noch einen extra Artikel geben wird. Heute ist es so weit. Der erste Artikel beruhte ja nur auf unserem Besichtigungstermin und dem ersten Eindruck (kannste hier noch mal lesen). Heute möchte ich euch etwas zum Tagesablauf, Betreuungsschlüssel, der (fehlenden) Eingewöhnung und unseren persönlichen Erfahrungen erzählen. Dazu möchte ich ganz klar sagen: Dieser Bericht und unsere Erfahrungen lassen sich nicht verallgemeinern und auf alle amerikanischen Kindergärten anpassen. Das sind lediglich unsere ganz persönlichen Erfahrungen. Der Artikel ist lang. Also nimm dir am besten noch nen Kaffee.

Viele von euch haben es ja schon mitbekommen: Der Mini Chef war nur zwei Tage in den USA im Kindergarten. Das lag zum einen daran, dass er nach nur zwei Tagen ganz schlimm krank wurde und zum anderen lag es daran, dass wir uns nach diesen zwei Tagen gegen den Kindergarten entschieden hatten und den Mini Chef wieder rausgenommen haben.

Aber von Anfang: Wir starteten an einem Donnerstag. Der Mini Chef war ganz aufgeregt und hat sich auch gefreut. Als wir am Kindergarten angekommen waren, war er wie zu erwarten etwas schüchtern und wollte auch nicht sofort in seine Gruppe gehen. Nach ein paar Minuten sind wir dann aber doch reingegangen. Drinnen herrschte schon ein reges Treiben. Es waren zwei Erzieherinnen da und ungefähr 16-18 Kinder. Wir wurden nicht begrüßt, es kam niemand auf uns zu. Eigentlich hat sich niemand für uns interessiert.

Auf mein Nachfragen wo wir denn unsere Sachen hin tun könnten, kam eine Erzieherin auf uns zu und hat uns ein Fach zugewiesen. Unsere Feuchttücher wurden mir dann aus der Hand gerissen und weggelegt. Danach waren wir wieder allein. Wir wurden nicht den anderen Kindern vorgestellt oder irgendetwas woran man merkt, dass man willkommen ist und alle sich freuen, dass wir da sind.

Der Mini Chef und ich sind dann in die Mitte des Raumes gegangen und haben angefangen zu spielen. Nach ca. 10 Minuten bin ich mit einer Erzieherin ins Gespräch gekommen und habe ihr gesagt, dass ich ja eben an dem Tag noch da bleibe. Wegen der Eingewöhnung und so. Sie hat mich dann angesehen und meinte, dass ich damit nicht das Unvermeindliche verhindern könnte, nämlich das der Mini Chef beim Abschied weinen wird. Sprich, sie hat mich dezent darauf hingewiesen, dass ich mich bitte so langsam verabschieden solle, da das eben so gehandhabt wird. Ich war erstmal total geschockt.

Heute für mich nicht mehr nachvollziehbar, habe ich das dann aber getan. Ich habe dem Mini Chef gesagt, dass ich losgehen würde, da ich arbeiten müsse. Eine Erzieherin hat sich bereit gehalten, da der Mini Chef natürlich geweint hat. Die Erzieherin hat den Mini Chef aber nicht auf den Arm genommen oder ihn beruhigt. Sie hat ihm etwas den Kopf getäschelt und dann bin ich los. Ehrlich gesagt möchte ich gar nicht wissen was danach passiert ist. Ich gehe davon aus, dass der Mini Chef die Situation mit sich selber ausmachen musste und diese Vorstellung macht mich unfassbar traurig.

Generell mussten wir leider die Erfahrung machen, dass die Erzieherinnen im Umgang mit den Kindern nicht so liebevoll sind wie in Deutschland. Das sich eine Erzieherin mal für 20 Minuten mit dem weinenden Kind in eine Ecke setzt bis sich dieses wieder beruhigt hat, konnte ich leider nicht beobachten. Der Kontakt ist eher kühl und streng. Ein wenig wie in der Schule. Die Kindergärten heißen ja auch nicht umsonst “Pre-School”.

Zeit hätten die Erzieherinnen eh nicht, sich komplett auf ein Kind einzulassen, denn sie sind einfach komplett unterbesetzt. In Kalifornien liegt der Betreuungsschlüssel bei 1:12. Viele Kindergärten, die einen Betreuungsschlüssel von 1:10 haben, werben dann ganz massiv damit, da sie ja “weit” unter dem staatlichen Betreuungsschlüssel liegen. Ich finde 1:10 ehrlich gesagt immer noch sehr hoch. In der neuen großen Gruppe vom Mini Chef hier in unserem deutschen Kindergarten sind 26 Kinder und 3 Erzieher. Sprich ungefähr 8,5 Kinder auf einen Erzieher. Das ist auch viel, aber man darf eben nicht vergessen, dass die Kinder zwischen 3 und 6 sind und sich in diesem Alter ja schon viel mit sich selber oder mit anderen beschäftigen. Das ist etwas ganz anderes, als bei Kindern im Alter von 2-3 Jahren.

 

Ich bin dann also an dem Donnerstag nach Hause und konnte die ersten 1,5 Stunden an nichts anderes als den Mini Chef denken. Gegen 11.00 Uhr bin ich wieder zum Kindergarten, da ich den Mini Chef abholen wollte. Mir wurde am Empfang direkt gesagt, dass es ihm super ginge. Er spielt und scheint sich wohlzufühlen und ich solle doch in einer Stunde noch mal wiederkommen. Ich war erleichtert und bin wieder nach Hause gegangen.

Als ich den Mini Chef um 12.00 Uhr abholte hat er auch nicht geweint und hat mir ganz begeistert gezeigt welche Bücher er sich tagsüber angesehen hatte. Ich habe meinen Tageszettel bekommen und war zufrieden. Er hatte zwar nichts gegessen und getrunken (das hat er in Deutschland auch erst nach Wochen gemacht), aber er hat gesungen und getanzt und sich morgens auch wieder beruhigt. Er hat mir auch nichts Negatives erzählt. Bis zum Abend. Da fing er auf einmal an, den Kindergarten ständig zu thematisieren und meinte immer er will nicht mehr in den Kindergarten.

 

Solche Beurteilungszettel gibt es jeden Tag.

Am nächsten Morgen das gleiche Spiel. Als es hieß wir gehen in den Kindergarten hat er nur geweint und meinte er will nicht in den Kindergarten. Den ganzen Weg über hat er geweint. Das kannte ich so nicht von ihm. Ich konnte ihn dann damit beruhigen, dass es an diesem Tag eine kleine Weihnachtsaktion im Kindergarten geben würde. Jedes Kind sollte ein eingepacktes Buch mitbringen. Die wurden dann unter dem Tannenbaum verteilt und jedes Kind hat dann ein Buchgeschenk bekommen. Das fand der Mini Chef toll und er hatte sich beruhigt.

Weihnachts-Buch-Aktion für die Kinder

Als ich dann aber wieder losgegangen bin hat er wieder schrecklich geweint. Dass er weint, kenne ich. Das hat er die ersten Wochen in Deutschland auch gemacht. In den USA war es aber anders. Das Weinen war anders. Es war ein richtiges Schreien. Ich dachte mein Herz würde vor Schmerz explodieren. Ich habe ihn dann wieder um 12.00 Uhr abgeholt. Er war ganz aufgeregt, denn Santa war im Kindergarten. Das hat mich gefreut.

Abends dann wieder das gleiche Spiel. Er hat den Kindergarten ständig thematisiert und gesagt er will da nicht mehr hin. Das hat er in Deutschland nie gemacht. Er hat zwar morgens manchmal gesagt, dass er zuhause bleiben möchte, aber der Kindergarten wurde nie so extrem thematisiert. Das fand ich schon sehr eigenartig. Ja und Freitagnacht ging es ja dann los. Ein Krupphustenanfall, gefolgt von schlimmen Erbrechen Samstagnacht und Fieber und Erkältung Sonntagnacht. Ich war fix und fertig.

Nach ein paar Tagen krank sein haben wir uns mit dem großen Chef dann entschieden, ihn nicht mehr in den Kindergarten zu schicken. Ständig hat er über den Kindergarten gesprochen und immer wieder gesagt, dass er da nicht mehr hin möchte. Mein Gefühl hat mir gesagt, dass wir das abbrechen müssen. Es hat sich einfach nicht richtig angefühlt. Und jetzt im Nachhinein bin ich so froh, dass wir das auch gemacht haben.

Neben der fehlenden Eingewöhnung unterscheiden sich amerikanische Kindergärten noch in vielen anderen Punkten von deutschen. Die Kindergärten heißen ja “Pre-School” und das hat auch seinen Grund, denn amerikanische Kindergärten sind extrem stark auf das Lernen ausgelegt und der Tagesablauf ist minutiös durchgeplant. Freies Spiel gibt es so gut wie gar nicht. Nur morgens dürfen die Kinder frei spielen. Danach beginnt der Tagesplan. Von 9.00 bis 10.00 freies Spielen, von 10.00 bis 10.30 Frühstück, von 10.30 bis 11.00 draußen spielen, von 11.00-11.30 basteln, von 11.30 bis 12.00 Mittaggessen, von 12.00 bis 13.00 Mittagsruhe, von 13.00 bis 14.00 malen und so weiter.

 

Die Woche ist komplett durchgeplant.

Am Montag findet man in den Gruppen einen Wochenplan auf dem man lesen kann was die ganze Woche geplant ist. Und es gibt immer ein Thema: Weihnachten, Zahlen, Formen, Tiere, Buchstaben usw. Irgendetwas wird immer gelernt. Ich finde es schön, dass so viel gebastelt und gemalt wird, aber mir fehlt das freie Spiel. Mir fehlt der Raum in dem sich die Kinder selber entdecken und entwickeln können ohne das ihnen vorgegeben wird wir machen jetzt das und dann das und dann das. Selbst die Spielsachen für das draußen spielen werden genau festgelegt. Am Montag dürfen die Kinder mit Bällen spielen, am Dienstag mit Laufrädern, Mittwoch mit dem Sandkasten und so weiter. Und dafür gibt es keine Ausnahme. Das wird komplett so durchgezogen.

Übrigens dürfen Kinder in amerikanischen Kindergärten auch keine Nuckel benutzen. Das dürfen die aus Sicherheitsgründen nicht. Es könnte ja ein Kind mit Nuckel im Mund hinfallen und sich mit oder an dem Nuckel verletzen.

Auch die Kosten sind extrem hoch. Es gibt Ganztagesplätze und Halbtagesplätze und man muss sich entscheiden, ob man sein Kind 2, 3 ,4 oder 5 Tage die Woche in die Einrichtung bringt. Wir hatten zum Beispiel für 3 halbe Tage $110 die Woche bezahlt. Macht $440 im Monat. Das sind ungefähr 350€ für einen Halbtagsplatz für drei Tage die Woche im Monat. Sehr viel wie ich finde. Für einen Ganztagesplatz fünf Tage die Woche bezahlt man zwischen $800 und $1100. Unfassbar viel wie ich finde und da ist nicht mal immer das Essen inklusive. Dazu kommen dann noch Registrierungsgebühren und (wie in unserem Fall) ein Erdbebenausrüstungsset von $75. So viel muste erstmal verdienen wie du da bezahlen musst.

Was auch ganz anders ist als in Deutschland ist die Trennung nach Alter. Wie in Deutschland auch gibt es Gruppen mit verschiedenen Altersstufen. Zum Beispiel bis 2 Jahre, 2-3 Jahre oder 3-5 Jahre.  Diese Gruppeneinteilungen bleiben den ganzen Tag bestehen. Das bedeutet, dass die kleineren Kinder keinen Kontakt zu den älteren Kindern haben. Auch nicht, wenn sie draußen spielen. Denn in den meisten Kindergärten gibt es für jede Altersgruppe einen eigenen Außenbereich mit einem eigenen Spielplatz. Das finde ich ganz furchtbar, denn ich finde es schön, wenn sich jüngere und ältere Kinder an irgendeinem Punkt im Kindergarten “begegnen”. Oft ist das ja draußen beim Spielen. Jüngere Kinder können so viel von den älteren lernen und sich vieles abgucken. Ich finde das ganz wichtig. Das gibt es in den USA aber nicht, da die Altersgruppen eben ganz strikt getrennt werden.

 

Der Außenbereich für die kleineren Kinder.

Ich bin froh, dass wir die Erfahrung amerikanischer Kindergarten machen konnten. Leider muss ich aber eben sagen, dass ich mein Kind nicht in eine solche Einrichtung bringen möchte. Die Unterschiede sind einfach zu massiv. Mir fehlt das Einfühlungsvermögen, die Begegnung und der Kontakt mit den Erziehern. Alles ist meiner Meinung viel zu strukturiert und durchgeplant. Es ist kaum Platz für eigene Ideen und für das freie Spiel. Und vor allem gehen die Erzieher viel zu wenig auf die Kinder ein. Sicherlich machen sie ihre Sache gut, aber meiner Meinung nach sind sie zu distanziert. Es kann natürlich sein, dass sich meine Meinung nach ein paar Wochen geändert hätte.Und wie gesagt, es werden nicht alle Kindergärten in den USA so sein. Ich habe auch schon von vielen positiven Erfahrungen gehört. Wir hatten dann wohl einfach mal Pech gehat. 🙁

Ich bin wirklich froh, dass der Mini Chef jetzt wieder hier in unseren Kindergarten geht. Sicherlich haben wir auch hier noch unsere Anfangsschwierigkeiten. Er muss komplett neu eingewöhnt werden und ich sitze jeden Tag dabei. Er bewegt sich aber ganz anders, ist froh und glücklich und vor allem sagt er nicht, dass er nicht in den Kindergarten möchte. Ich sehe einfach, dass es ihm gut geht und das macht mein Mama-Herz glücklich. So und jetzt würde mich eure Meinung interessieren:

 Was haltet ihr von amerikanischen Kindergärten? Habt ihr auch Erfahrung mit einem Kindergarten in den USA gemacht? Oder vielleicht mit einem Kindergarten in einem anderem Land? 

Ich werde auch bald noch im Interview bei meiner Blogger Kollegin Mama Schulze sein. Sie wollte wissen, wie es so mit Kind in den USA ist. Ich sage euch dann noch mal bescheid, wann der Artikel online ist.

Ich stelle also fest: Mit Kinderaugen betrachtet, war der Kindergarten in Meaka nichts für mich. Ich habe mich da einfach nicht wohl gefühlt und bin froh, dass ich jetzt wieder in meinem Kindergarten bin.

Eure Dajana

PS: Passenderweise ging es im letzten Podcast “Mutterskuchen” von meinen Blogger Kolleginnen Alu Berlin und Frau Mierau auch um das Thema Kindergarten. Wirklich sehr zu empfehlen. Hört es euch mal an!

17 Comments

  • Anonym

    11. Februar 2015 at 15:28

    Puh was für ein Bericht.

    Ich muss dir ganz ehrlich sagen, wenn die Betreuer mich dort nicht mal begrüßt hätten geschweige denn, das Kind vorgestellt wurde, ich wäre wieder gegangen 🙂 Das sagt doch eh schon alles?

    Oder wurdest du einfach ignoriert, weil sie im Vorhinein schon schlechte Erfahrungen mit Kindern aus dem Ausland, die nur für kurze Zeit "stationiert" werden, gemacht haben?

    Mir fehlen sonst eigentlich nur die Worte!

    Grüße B.

    Antworten
    • Mit Kinderaugen

      11. Februar 2015 at 20:38

      Nein ich glaube nicht, dass wir bewusst ignoriert wurden. Man weiß natürlich nicht was kurz vorher los war. Vielleicht waren sie im Stress. Man weiß es nicht. Aber das kann mir eigentlich egal sein. Sie wussten, dass ein neues Kind kommt, dass zu Gast in dem Land ist und da erwarte ich einfach eine angemessene und vor allem warme Begrüßung. Damals ist mir das alles nicht so bewusst gewesen. Erst jetzt beim Schreiben des Artikels ist mir noch mal deutlich geworden wie schrecklich das leider alles ablief. 🙁

      Antworten
  • Anonym

    11. Februar 2015 at 15:47

    Hallo Dajana,
    ich verfolge deinen Blog nun schon eine Weile und mag ihn total gerne!
    Ich bin zwar selber noch keine Mama, aber bin zur Zeit als Au Pair in den USA (New York) und passe auf zwei Kinder auf. Der Kleine (3J.) geht auch in so eine Preschool und ich finde du hast mit vielen deiner Punkte recht. Die Lehrer sind immer sehr distanziert und ich finde es auch schade, dass die Kinder nicht öfter und freier spielen können. Vor zwei Wochen hat der Kleine dann sogar das erste Mal Hausaufgaben mitgebracht, er sollte das A nachmalen und selber schreiben üben.
    Manchmal muss man die Amerikaner nicht verstehen 😀
    Liebe Grüße 🙂

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    • Mit Kinderaugen

      11. Februar 2015 at 20:40

      Hallöchen, ich freue mich, dass du meinen Blog schon länger liest und heute einen Kommentar da lässt. Lieben Dank dafür. Danke auch für deine Erfahrungen. Das mit dem vielen lernen finde ich auch völlig übertrieben. Kinder lernen ja auch so jeden Tag. Dafür müssen sie mit drei Jahren nicht das "A" schreiben üben. Lg, Dajana

      Antworten
    • Mit Kinderaugen

      11. Februar 2015 at 20:41

      Jetzt im Nachhinein ist mir auch noch mal bewusst geworden wie schrecklich das war. Jetzt fühlt er sich in seinem Kindergarten ja wieder wohl. Auch wenn wir wie gesagt fast noch mal komplett von vorne starten mussten.

      Antworten
  • Anonym

    11. Februar 2015 at 18:12

    Also ich bin auch gerade Aupair in den USA und ich muss sagen, ich kann mich in deinem Bericht so gar nicht wieder finden, meine Kinder (5&4) haben einen super tollen Kindergarten, 9 Kinder, 2 Betreuerinnen, die sich ganz lieb um die Kinder kümmern, wir hatten vor KIGA-Beginn ein paar Playdates, wo die Kinder sich und die Betreuer kennen lernen konnten.
    LieGrü

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  • Anne Tief

    11. Februar 2015 at 20:11

    Also ich habe keine Erfahrung mit USA kiga Einrichtungen (nur mit high school), aber mein kleiner 2j geht in Spanien in den Kindergarten. Bei uns gab es zwar keine Eingewöhnungszeit, aber ich fand das nicht so schlimm. Vielleicht weil er noch so klein war, 7 Monate. Nur der erste tag war etwas schwierig und nach Urlaub gibt es manchmal Tränen.
    Ansonsten ist der Tag auch sehr strukturiert, aber es gibt auch freies Spielen. Aber sie basteln viel, malen, tanzen, haben verschiedene Thematiken wie Herbst, Winter oder Weihnachten. Ich bin immer wieder erstaunt wie viel sie lernen (zählen, Buchstaben, englisch).
    Es gibt eine Erzieherin für 12 Kinder in der Altersstufe.
    Übrigens fängt ab 3 hier die Vorschule an. Also heisst es jetzt Schule suchen für September.

    Antworten
    • Mit Kinderaugen

      11. Februar 2015 at 20:44

      Ich glaube, wenn die Kinder noch kleiner sind fällt der Start leichter. Besonders wenn es keine Eingewöhnung gibt. Ich war zu DDR Zeiten im Kindergarten und da gab es auch keine Eingewöhnung. Aber ich war eben auch noch nicht mal ein Jahr alt. Schickst du aber ein dreijähriges Kind in einen Kiga und dann läuft sowas ab, ist das furchtbar und das Kind erlebt alles ganz bewusst mit.

      Danke für deinen tollen Kommentar und deine Erfahrung. Seid ihr nach Spanien ausgewandert? Und wow! Mit drei in die Schule. Das ist ja auch mal was. Lg, Dajana

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  • Anonym

    12. Februar 2015 at 15:01

    Hallo Dajana,

    Beim lesen des Artikels ist mir ganz mulmig geworden. Da ich ja schon große Kinder habe, aber mich noch genau an den Kindergarten erinnern kann, war ich über die amerikanischen Verhältnisse dort geschockt.
    Unsere Kinder waren im AWO Kindergarten und haben sich dort pudelwohl gefühlt. Obwohl recht viele Kinder in der Gruppe waren, konnten die Kinder sich frei entfalten. Es wurde viel gebastelt, gemalt und wichtig draußen sein.Die Kinder durften auch untereinander die anderen Gruppen besuchen und mitspielen. Und sollte mal eines der Kinder geweint haben, war immer eine Erzieherin da und hat sich liebevoll dem Kind gewidmet. Meine Kinder (14+10) haben Rotz und Wasser geheult, als die Kindergarten Zeit vorbei war und sie in die Schule mussten.Auch das gibt es.
    Du hast meiner Meinung nach genau richtig gehandelt, deinen Sohn dort nicht mehr hinzuschicken.Ein Kindergarten soll Spaß machen und nicht Angst machen.

    Lg Steffi

    Antworten
  • 2KindChaos

    12. Februar 2015 at 22:39

    Ach du sch… das ist ja mega mega heftig!! Da würde ich mein Kind auch nie eingewöhnen können geschweige denn reinstecken wollen… was machen die denn mit sensiblen Kindern? Pech gehabt oder wie… Echt traurig dass die nicht mal im Kindergarten Kind sein dürfen… gut dass du da einen Rückzieher gemacht hast 😉 Liebe Grüße, Frida

    Antworten
  • Anonym

    13. Februar 2015 at 13:43

    Hi Dajana, interessanter Bericht und ich bin sicher, dass der Kruppanfall vom Mini Chef kein Zufall war, sondern der Körper hat signalisiert, ist will das nicht hin. Unser Ältester war in Holland in der Vorschule (mit 2, denn die Kinder kommen mit 4 in die Schule) und es gab auch keine Eingewöhnung. Ich war total schockiert, aber die Erzieher waren sehr lieb und einfühlsam, darum ging das dann gut. Ich wünsche euch ein schönes Wochenende und würde mich mal wieder über ein Rucki-Zucki-Rezept freuen. Claudia K.

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  • Heide

    14. Februar 2015 at 16:45

    Also unsere Maus kam mit 10 Monaten in den Kindergarten und ich fand eine Eingewöhnung für mich und das Kind sehr wichtig. Meine Tochter war Tag und Nacht bei mir und miteinmal soll man fremden Frauen sein Kind anvertrauen, ich denke das ist für Mutter und Kind ein Prozess. Ich kam auch zu DDR Zeiten in den Kindergarten und weiß durch meine Mutter, das es weder für sie noch für mich gut war, dass die Abnabelung so überstürzt stattfinden musste. Meine Mutter meint immer, das sie froh ist, das heute andere Zeiten herrschen und Mutter und Kind so im Mittelpunkt stehen, also kann ich dein Empfinden völlig nachvollziehen! Leider ist der Betreuerschlüssel bei uns auch nicht der Beste, hier kommen auf 21 Kinder von 2-5 Jahre 2 Erzieher. Die 3 Jährigen müssen für viele Sachen schon die Verantwortung übernehmen, denen sie eigentlich noch nicht gewachsen sind. Sei es das Trockenlegen von Handschuhen auf der Heizung nach dem Spielen im Schnee, oder das auf rechts Drehen der Matschhosen nach dem Spiel draussen. Doch ich bin froh, das die Kinder hier sich erstaml im freien Spiel selbst finden können und nur leichte Wegweisungen durch die Erzieher bekommen, denn die Schulzeit beginnt noch früh genug. Kinder lernen schneller, wenn sie dabei Spaß empfinden und kein Druck ausgeübt wird!
    Es ist sehr spannend mal zu lesen, wie es in den USA läuft, denn oftmals werden sie ja als großes Vorbild betrachtet…

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  • Mutter Rabe

    15. Februar 2015 at 10:58

    Was bin ich froh über Piepsis Krippe! Die Eingewöhnung meines ehemaligen Schreibabys verlief ohne Probleme, die Erzieher sind nicht nur ihr, die gerade mal mit zehn Monaten in die Krippe kam, sondern auch mir gegenüber sehr sensibel. Mir wird beim Abholen immer gesagt, wie es meiner Kleinen ging, was sie gemacht hat, wie sie geschlafen und wie gegessen hat. Piepsi freut sich richtig auf die Krippe! Ist ja auch langweilig, so mit mir daheim.

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  • carmen

    9. Mai 2016 at 13:33

    Ich war als Au Pair zwei Jahre in den USA und ich kann mich in deine Erzählungen sehr hineinfühlen. Als ausgebildete Pädagogin hat es mir oft richtig weh getan. "Mein" Kind kam in meiner Zeit von der kleinen Gruppe in eine ältere Gruppe. Von einem Tag auf den anderen war er bei zwei fremden Erwachsenen, dort durfte auch niemand vor 2 Uhr abgeholt werden. Da wurde sogar in der "Freispielphase" von den Erzieherinnen ausgewählt, welche 3 verschiedenen Spielsachen heute zur Verfügung stehen.
    Aber am schlimmsten war für mich, dass die Kinder mit ihren Straßenschuhen unterwegs waren. Auch bei einem Meter Schnee und Eis mussten sie den ganzen Tag in ihren Winterstiefeln bzw mitgebrachten Sneakers verbringen. Da gabs keinen Teppich und keine angenehm gestalteten Raumbereiche. Nur Tische und Wasserlacken drunter.
    Schön, dass du jetzt daheim wieder glücklicher bist!

    Lg Carmen

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