kinder leben im hier und jetzt und denken nicht über konsequenzen nach

Weil es für unsere Kinder nicht selbstverständlich ist

Hallöchen!

Es gibt Momente im Alltag mit meinen Kindern, die mich verzweifeln lassen. Momente in denen ich denke “Wollt ihr mich eigentlich alle veräppeln? Das kann doch jetzt echt nicht wahr sein!” Viele Dinge und Verhaltensweisen setzen wir bei unseren Kindern einfach so voraus. Wir tun das, weil es für sie doch selbstverständlich sein müsste. Glauben wir zumindest. Für unsere Kinder ist es aber nicht selbstverständlich, denn sie sehen die Welt und ihr Handeln und Dasein in der Welt anders als wir es tun.

Das Handeln unserer Kinder ist nicht böswillig

Wenn morgens beim Essen der Becher umgekippt wird, die Brotkrümel wie wilde durch die Gegend fliegen oder der Kakao am Ende auf dem Schlafanzug hängt, stört es unsere Kinder nicht. Wir dagegen sind entzürnt und meckern in den meisten Fällen. Schließlich müssten unsere Kinder mit vier und sieben Jahren wissen wie man sich bei Tisch zu benehmen hat. Und wie man isst, sollten sie doch auch wissen. Tun sie auch, nur ist der Essensprozess für sie völlig anders als für uns. Sie genießen einfach nur das Hier und Jetzt. Und wenn das Schokobrötchen so gut schmeckt, dass die Schoki im ganzen Gesicht klebt, wird die Schoki einfach mit dem Ärmel weggewischt. Sie tun das nicht, um uns zu ärgern. Sie tun es einfach, weil es für sie selbstsverständlich ist, dass man mit Stoff (auch wenn es der Ärmel ist) eben den Mund sauber machen kann.

Beim Spielen wird es wild und laut. Die Couch ist das Schiff mit dem in die See gestochen wird. Wild schaukelnd geht es her und kreischend, denn es ist Sturm und ordentlich was los auf dem Meer. Für uns ist es selbstverständlich, dass wir unsere Kinder ermahnen, sie sollen nicht so wild sein. Schließlich könne sich einer verletzen. Für unsere Kinder ist es nicht selbstverständlich. Wenn sie Abenteuer erleben, denken sie nicht über Konsequenzen nach. Sie spielen im Hier und Jetzt und gehen in ihrem Spiel völlig auf.

Nur das Hier und Jetzt zählt

Unsere Kinder besitzen eine Fähigkeit, die uns Großen abhanden gekommen ist. Sie leben und agieren im Hier und Jetzt. Sie denken nicht darüber nach, dass Krümel doch bitte auf den Teller und nicht auf den Boden gehören. Sie denken auch nicht darüber nach, dass das Kissen auf dem sie toben gefährlich nah am Couchende hängt und jederzeit abrutschen kann. Sie spielen und kosten jeden Moment aus. Sie gehen vollkommen auf in ihrem Hier und Jetzt.

Was fünf Minuten nach ihrem Handeln passiert oder passieren könnte, interessiert sie nicht. Uns natürlich schon. Wir wissen, dass wir die Krümel später wieder wegsaugen müssen, also sehen wir uns beim Essen vor. Wir wissen auch, dass nach dem Toben auf der Couch ein Kind weint, weil es sich weh getan hat, also versuchen wir das wilde Spiel zu mindern. Wir denken nach was kommen könnte. Unsere Kinder nicht. Sie leben und zwar im Hier und Jetzt.

Für sie ist es nicht selbstverstänlich, dass das Toben auf Couch oder Bett gefährlich sein könnte. Für sie ist auch nicht selbstverständlich, dass Krümel beim Essen auf die Erde fliegen könnten. Und selbst wenn das so ist stört es sie nicht.

kinder sollten frei und unbeschwert aufwachsen

Konsequenzen, die für uns selbstverständlich sind, sind für unsere Kinder nicht selbstverständlich. Zum einen, weil sie sie erst erlernen müssen. Zum anderen aber, weil unsere Kinder einfach leben. Ich finde das bewundernswert und wünschte mir, dass ich an manchen Tagen diese Unbeschwertheit hätte. Einfach zu leben ohne über das Später nachzudenken. Einfach machen ohne auf Konsequenzen achten zu müssen.

Dieses Gefühl von unbeschwerter Freiheit sollten wir so lange wie möglich bei unseren Kindern erhalten. Das Leben ist noch schwer genug mit Regeln und Kosequenzen. Lasst unsere Kinder Kinder sein. Scheiß auf Krümel und Unordnung. Lasst sie toben, schreien und Unordnung machen. Zumindest für zehn Minuten. Wenn keiner guckt, können wir ja heimlich die Krümel beseitigen und die Couchkissen gerade rücken. Etwas anderes lässt unser innerer Monk ja eh nicht zu. 😉

Ich stelle also fest: Mit Kinderaugen betrachtet, finde ich es am Schönsten, wenn wir mit Mama und Papa ganz wild toben. Egal wie das Wohnzimmer danach aussieht.

Eure Dajana

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